Am 19.10.1996 konnte die Irminsul, die durch König Karl im Jahre 772 gestürzt wurde, nach 1124 Jahren durch den Heimatverein Irmenseul e.V. wieder aufgestellt werden.
Schon Anfang 1990 haben sieben Heimatfreunde damit begonnen, die Geschichte des kleinen Ortes Irmenseul aufzuarbeiten, wobei die Idee entstand, die Irminsul wieder zu errichten. Die erforderlichen Verhandlungen mit den Behörden (Antrag beim Bauamt am 25.06.1992), die Regelung der Standortfrage sowie die Finanzierung konnten vor der Aufstellung erfolgreich abgeschlossen werden. Am 13.10.1994 wurde die Genehmigung zur Aufstellung vom Bauamt erteilt. Jetzt war es konkret und man beschloss den Heimatverein zu gründen. Die Gründungsversammlung fand am 17.02.1995 statt. Es traten sofort 42 Interessierte dem neu gegründeten Heimatverein Irmenseul als Mitglieder bei. Durch intensiven Einsatz können wir heute eine Mitgliederzahl von etwa 200 vermelden.

Nach der Gründungsversammlung wurde die Eintragung des Vereins beantragt, die am 27.04.1995 erfolgte. Schon am 25.11.1996 konnte mit dem Grundstückseigner Dierking ein Pachtvertrag über 30 Jahre (mit anschließender Verlängerungsmöglichkeit) für die Fläche des Standplatzes der Irminsul auf dem Romberg abgeschlossen werden. In den umliegenden Wäldern wurde nun nach einem Eichenstamm, der für die Irminsul geeignet war, gesucht. Große Freude kam auf als man im Klosterforst Lamspringe fündig wurde. Das war „Er“: Neun Meter lang, über eine Tonne schwer, mit einem Durchmesser von 45-50 cm, fast 1,5 Festmeter Holz. Der Holzbildhauermeister Richard Janzen erstellte die Holzform für das Gemeindewappen, dass den krönenden Abschluss am Ende der Irminsul bilden sollte. Mit dieser Form konnte nun die Firma Wilhelm Funke den Alu-Guss, der fünf Zentner wiegt und einen Durchmesser von 1,60m hat, durchführen. Das Wappen des Dorfes Irmenseul zeigt in blau auf grünem Boden einen silbernen Holzstamm (Irminsul) der ein aufrechtes, vierspeichiges, silbernes Rad trägt, dessen Radkranz von einem goldenen, abwechselnd mit je vier Rosen und blauen Kornblumen belegten Ährenkranz verdeckt wird.

Am 19.10.1996 war es dann soweit: Die Irminsul wurde aufgestellt und der Eichenstamm im Fundament 2,5m eingelassen. Die Gestaltung des Standplatzes der Irminsul auf dem Romberg ist durch die Bepflanzung mit heimischen Bäumen und Sträuchern sowie der Einfügung großer Findlinge vollendet worden. Des Weiteren wurde ein Erklärungsstand zur Geschichte der Irminsul, der mit Karten der näheren Umgebung und historischen Hintergrundinformationen sowie der heimischen Tiere und Pflanzen versehen ist, errichtet. Rechtzeitig zur 700 Jahr-Feier des Ortes Irmenseul am 13. und 14. Juni 1998 wurde die Irminsul eingeweiht.
Der Dorfgemeinschaft von Irmenseul und Harbarnsen und allen Mitgliedern ist es zu verdanken, dass dieses große Vorhaben durch tatkräftige Unterstützung vieler fleißiger Hände sowie Arbeitseinsätze und Geldspenden so schnell verwirklicht werden konnte. Auch den Hauptsponsoren sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Von ihrem jetzigen Standort, dem Romberg, grüßt die Irminsul weit ins Leine-Harzvorland und auch der Brocken zeigt sich bei guter Sicht. Für viele Wandergruppen ist die Irminsul ein attraktives Ausflugsziel geworden. Sitzbänke